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Nägelkauen Kind – eine Kinderkrankheit?

Das Fingernägelkauen bei Kindern gehört zu einem der am weit verbreitetsten Phänomenen überhaupt. Welches in der Medizin unter dem Fachbegriff der Onychophagie bekannt ist, soll geschätzt ein Drittel der Kinder betreffen. Es mag in kleinerem Ausmaß noch keine schlimme Eigenschaft sein. Unter dem Druck von Stress und psychischen Belastungsfaktoren kann es jedoch bestimmte Symptome nach sich ziehen oder sich zu weiteren Krankheitsbildern ausweiten. Aber was hat es eigentlich auf sich mit dem Nägelkauen bei Kindern? Wodurch wird es verursacht und wie kann diese Unart nach Möglichkeit wieder abgelegt werden?

 

Nägelkauen bei Kindern – Ursachen für schlechte Angewohnheiten

Fingernägelkauen bei Kindern kann durch unterschiedliche Einflüsse hervorgerufen werden. Neben der Anspannung bzw. Stress in einer bestimmten Situation, man denke etwa an eine Mathearbeit oder der Gleichen. Können hierbei auch Faktoren eine Rolle spielen, die allgemein vorhanden sind und nicht nur an einen einzelne Situationen geknüpft sind.

Nägelkauen Kind

Das Knabbern an den Nägeln, kann sich also aus den unterschiedlichsten Ursachen ergeben. Anspannung durch familiäre Problemkonstellationen können hier etwa ein Grund sein oder Stress durch Probleme im Freundeskreis. Aber auch Angst, durch bestimmte Lebensumstände, oder etwas wie die Nichtbeachtung durch emotional wichtige Personen. Diese Faktoren auf psychischer bzw. mentaler Ebene, können zum Stressfaktor werden, der über das Knabbern an den Nägeln bei Kindern zur konkreten Erscheinung wird. Wie Sie sehen kann das Kauen von Fingernägeln also ziemlich unterschiedliche Ursachen haben.

Das Nägel kauen bei Kindern ist dabei nur eine äußere, sichtbare Bewältigungsstrategie. Es ist somit also ein Versuch, um mit bestimmten Belastungen fertig zu werden. Oftmals geht mit dem Fingernägel kauen beim Kind, aber auch das einher, was im Volksmund als „Hibbeligkeit“ bezeichnet wird. Wenn der Belastungsfaktor bleibt oder stetig zunimmt und diese Verhaltensweise weiter beibehalten wird, kann sie erhebliche Folgeschäden mit sich bringen. Zumindest in einer fortgeschrittenen Form des Nägelkauens verhält sich dies so. Das wiederum ist nicht nur Psychologen, sondern auch den meisten Medizinern bewusst.

Schlechte Angewohnheiten und dessen Folgen

Knabbern an den Nägeln bei Kindern kann im schlimmsten Fall eine erhebliche Entzündung der Finger hervorrufen. Oder schlimmer noch, es kann das Nagelbett soweit geschädigt werden, dass der natürliche Wachstumsprozess der Nägel außerordentlich beeinträchtigt wird. Das Ergebnis können äußerst schmerzhafte Schädigungen für den menschlichen Körper sein. Somit können die Auswirkungen vom Nägelbeißen bei Kindern erhebliche Beeinträchtigungen mit sich bringen, die sich im laufe der Zeit nachteilig auswirken.

Im digitalen Zeitalter sind die meisten Menschen schließlich auf eine schmerzfreie Beanspruchung ihrer Finger allein schon durch die Nutzung von Handys und Computern angewiesen. Und auch bereits im Alltag benötigen wir in der Regel funktionsfähige Finger, um die alltäglichen Arbeiten und Erledigungen tätigen zu können. Knabbert Ihr Kind, so sollten Sie es also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auch auf den Prozess des Erlernens des Schreibens könnte sich das Nägelkauen bei Kindern negativ auswirken. Üblicherweise lernen Kinder schnell und wissbegierig und auch beim Schreiben ist dies nicht anders. Wo aber die Finger besonders schmerzen, kann sich dieser Lernprozess verlangsamen oder unangenehme Nebenwirkungen haben. Zumindest bei ausgeprägten Formen des Fingernägel kauen bei Kindern, sollte man dies ansprechen und schleunigst eine Lösungsmöglichkeit finden.

Das Nägelkauen bei Kindern abgewöhnen!

Mediziner gehen davon aus, dass sich Nägelkauen bei Kindern in angespannten Lebenssituationen zur psychischen Störung ausweiten kann. Tatsächlich gehört das Kauen an den Nägeln bei Kindern, sowie auch bei deren Eltern zu einem der weit verbreitetsten Ticks in Deutschland. In seiner harmlosen Variante, die oftmals vom früheren Daumenlutschen abstammt, muss sich dies nicht schlimm auswirken. In der gesteigerten Form wiederum kann das Knabbern an den Nägeln bis zum selbstschädigenden Verhalten führen. Deshalb ist es von großer Bedeutung sich dem Problem möglichst früh und konsequent anzunehmen und eine entsprechende Lösung dieser Störung herbei zuführen.

Kommen Sie ins Handeln!

Schon und gerade im Kindesalter sollte man daher das Nägelkauen bei Kindern nicht unbeachtet lassen. Knabbert Ihr Kind an den Fingernägeln, sollte Sie zunächst das offene Gespräch suchen. Anstatt Kinder zu verängstigen oder unbegründete Verbote auszusprechen, empfiehlt sich aus pädagogisch-psychologischer Sicht der kommunikative Weg. Damit Sie für solche Situationen gut aufgestellt sind, sollten Sie sich zuvor ausführlich selbst über das Thema informieren. Wichtig ist hier zu differenzieren, die Ursachen müssen bekämpft werden und nicht die Symptome. Eine gute Basis hierfür bietet die Fachliteratur. Das Ebook „Befreien Sie sich! Endlich das Nägelkauen abgewöhnen“ informiert sowohl über die Erscheinungen und gibt allerlei Methoden an die Hand, um sich leicht und nachhaltig vom Knabbern an den Fingernägeln zu befreien.

Nägelkauen bei Kindern

Sie sollten also schnellstmöglich den Dialog suchen, sobald Sie sich einen Überblick zum Knabbern an den Nägeln bei Kindern verschafft haben. Während dieser Auseinandersetzung, erfahren Sie oftmals recht schnell die Gründe für das Verhalten ihres Kindes und können helfen dieser schlechten Angewohnheit entgegen zuwirken.

Die Gleichung für den Erfolgsweg lautet hierbei, dass Sie versuchen müssen zwischen den Zeilen zu lesen. Das Schamgefühl bei Kindern ist oft größer als die Aussicht auf rettende Hilfe. Möglicherweise werden Ihre helfenden Worte die Ursachen für das Nägelkauen Ihres Kindes, mag es auch aus den unterschiedlichsten Gründen sein, an den Tag befördern. Auf diese Weise lassen sich Belastungsfaktoren herausfinden, die sich auf die Lebenssituation Ihres Kindes auswirken. Wenn Sie Ihrem Kind, bei dem Problem des Fingernägelkauens helfen, die Ursachen zu identifizieren. Und Sie sich gemeinsam mit ihm auf den Weg zu deren Bewältigung machen, unterstützen Sie Ihren Schützling ganz erheblich. Der Weg zur Ziellinie, kann so zur Stärkung der Persönlichkeit Ihres Kindes helfen. Und dient gleichzeitig zu einem starken Verantwortungsbewusstsein, um später selbst einen guten Elternteil abzugeben.

Kinder brauchen neue Assoziationen gegenüber dem Fingernägel kauen

Eine weitere Möglichkeit im Umgang mit Menschen und deren erlernter Verhaltensweisen bietet die mentale Konditionierung. Bei dieser wird eine Handlungsweise des Kindes mit einem negativen oder positiven Reiz verbunden. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Belohnung bei einem guten Klausurergebnis oder der Hilfe im Haushalt, erhält das Kind ein kleines Geschenk. Die eine Sache wird so mit der anderen verknüpft und allmählich gewöhnt sich das Kind die neue Verhaltensweise an. Das Gehirn schüttet auf Grund der Belohnung Endorphine aus und verbindet nun mit dem guten Klausurergebnis, ein Glücksgefühl. Diese Trainingsmöglichkeit funktioniert auch bei Erwachsenen noch. Wer hat sich nicht einmal für unliebsame Verwaltungsarbeiten oder ähnliche Pflichtangelegenheiten des Lebens mit einem Eis oder Kinobesuch belohnt.

Aber auch negativ kann man in Bezug auf Nägelkauen bei Kindern konditionieren. Dabei wird die Handlungsweise mit einer negativen Sache verknüpft. Diese Verknüpfung gibt es auch beim Knabbern an den Fingern. So gibt es spezielle Tinkturen bzw. Mittel gegen das Kauen an den Nägeln auf dem Markt. Mit diesem klarsichtigen Nagellack werden dann die Fingernägel lackiert, dabei erhalten Sie im Ergebnis einen sehr bitteren Geschmack. Wenn Ihr Kind an den Nägeln kaut, wird es die Erfahrung machen, dass diese bitter und schlecht schmecken. Gesundheitlich bedenklich oder farblich auffällig ist diese Tinktur gegen Fingernägelkauen nicht. Sie führt nur dazu, dass Ihr Kind das Kauen an seinen Fingern mit einer unangenehm schmeckenden Erfahrung verknüpft und das Gehirn somit neue Neuronenbahnen anlegt.

In anderen Worten, Ihr Kind wird durch diesen speziellen Nagellack so konditioniert, dass es vom Kauen der Nägel Abstand nimmt. Möglichkeiten einer solchen Konditionierung funktionieren meist schnell und effektiv. Sie sollten jedoch mit Ihrem Kind im Vorfeld abgesprochen werden. Ansonsten könnte es nämlich nur als Strafe interpretiert werden und Sie würden leicht das Gegenteil erreichen. Dadurch könnte sich im schlimmsten Fall, ein weiterer Belastungsfaktor ergeben.

Mit Individualität zum Erfolg • Nägelkauen Kind

Ein allgemeines Rezept für die Auseinandersetzung mit dem Nägelkauen bei Kindern gibt es nicht. Der pädagogische Ansatz mit Kindern bedeutet immer die Analyse des konkreten Einzelfalls. Ihr Kind muss über das Kauen an den Nägeln und dessen Hintergründe, ob es sie nun hasst oder liebt, befragt werden. Kinder sind individuell und wollen auch als solche anerkannt und behandelt werden. Es ist deshalb wichtig, nicht eine fertige Lösung bereit zu halten, sondern sich kollektiv mit dem Kind einen Lösungsweg erarbeiten.

In der Wertschätzung und je besonderen Anerkennung, die Kindern entgegengebracht wird, liegt übrigens auch bereits ein eigener Faktor. Einem Kind Anerkennung zu schenken macht dieses zugleich auch immer belastungsfähiger. Die medizinische Forschung spricht in letzter Zeit bei der Auseinandersetzung mit dem Fingernägel kauen von dem Fachbegriff der Resilienz. Resilienz ist die Fähigkeit des Menschen, Belastungen an sich abprallen zu lassen und auch schwierige Momente im eigenen Leben gut zu bewältigen. Sie wird erlernt, indem wir unserem Leben einen Sinnzusammenhang abtrotzen können. Zudem wird sie auch dadurch erlernt, dass Menschen ihr Dasein als ein gestaltbares Leben erfahren, das sie selbst in der Hand haben und auch ändern können.

Das Knabbern abgewöhnen – Zwei Fliegen mit einer Klappe

Für die Arbeit mit Kindern die an den Fingernägeln kauen, ist dies ein wichtiger Hinweis. Sie sollte so stattfinden, dass sie auf die Stärkung von Resilienz abzielt. Das bedeutet, dass Sie Ihr Kind in seiner Fähigkeit im Umgang mit Belastungen bestärken müssen. Und es bedeutet auch, dass Sie sich in einen argumentativen Austausch mit Ihrem Kind begeben müssen. In diesem wird die Gestaltung der geteilten Lebenssituation zusammen ausgehandelt. Wenn Ihr Kind die Möglichkeit erfährt, dass sein Leben auch gestaltbar ist, wird sich das auf seine Belastbarkeit positiv auswirken. Eine gute Auswahl an verschiedenen Möglichkeiten, mit denen sich die ungeliebte Eigenschaft wieder verlernen lässt, ist also auch hier von Vorteil. Es lässt Ihrem Kind im Gespräch die Wahl. So kann es als kleiner Erwachsener gezielt und genau die Variante herausfinden und auswählen, die es selbst ausprobieren möchte. Und von der man sich gemeinsam am meisten Erfolg verspricht.

Fingernägel kauen Kind

 

Knabbern, Knibbeln, Kauen – abgewöhnen!

Das Vorhaben, das Nägelkauen bei Kindern abzugewöhnen, ist dabei einem Vorhaben aus dem sportlichen Bereich übrigens nicht ganz unähnlich. Erst wenn Sie es sich fest vornehmen, wird das angepeilte Ziel am Ende auch erreicht. Und nur dann, wenn Sie das richtige Tempo und die richtige Methode für die eigene Situation herausgefunden haben, ist auch der Weg dorthin beschreitbar. Wenn diese Faktoren aber einmal gegeben sind, ist am Ende eines kontinuierlichen Lauftrainings auch der Marathon zu bewältigen.

Machen Sie sich selbst und Ihrem Schützling also nicht zuviel Angst. Mit den richtigen Informationen aus fachlicher Hinsicht und einer Vielzahl an Optionen, werden Sie Ihr Ziel erreichen. Auf dem Weg dorthin stellen sich nicht selten auch kleine Kinder als große Persönlichkeiten heraus. Beachten Sie dies – und schenken Sie im Gegenzug Anerkennung dafür! Dies dürfte der wichtigste Faktor sein, mit dem Sie Ihrem Kind überhaupt helfen können.